Über mich

Über mich

anouk plany

unterrichtet seit 1997 Klavier

Gründung der Klavierschule 2008

Wie genau kam ich eigentlich dazu, das Klavierspiel an andere weiterzugeben?

Meine erste Klavierschülerin schneite mir im Jahre 1997 per Zufall ins Haus, und gab meiner zukünftigen Lebensplanung,
fast wie eine Weisung, eine neue Richtung.

Bis dahin war ich als Schauspielerin, Chansonsängerin, und als klassische Pianistin unterwegs – auf jenen
„Brettern, die die Welt bedeuten“.

Eines Tages brachte meine damals 13 jährige Tochter – wie schon oft – nach Schulschluß ihre Freundin Tina mit zu uns nachhause. Tina
spielte schon einige Jahre lang Klavier, und erhielt ihren Unterricht an einer, der staatlichen Musikschulen in Berlin. Sie hatte zu diesem
Zeitpunkt die Freude am Klavierspiel gänzlich verloren und wollte aufgeben, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, die sie drängten, weiterzumachen.

Meine Tochter erkannte anscheinend, in welchem Konflikt sich ihre Freundin befand und wollte helfen. So schlug sie Tina spontan vor:
„Du kannst doch bei meiner Mutter Klavierunterricht nehmen!“ Dies wohlgemerkt, ohne mich zuvor gefragt zu haben.

Wie nur kam meine Tochter auf eine derart abgefahrene Idee? Niemals zuvor hatte ich je in meinem Leben Klavier unterrichtet.
Während wir in der Küche beim gemeinsamen Mittagessen saßen, servierte mir meine Tochter diesen Vorschlag sozusagen als Beilage.
Zwar rätselte ich innerlich noch, wie sie auf diese Idee gekommen sein konnte, zögerte aber nicht lange und sagte Tina: „ Nun gut, wir
können gerne mal eine Probestunde wagen. Dann kannst Du sehen, ob ich im Stande bin, dir etwas beizubringen!“

Tina war einverstanden. Gesagt, getan. In der Folgewoche trafen wir uns zum Klavierunterricht und arbeiteten an einem recht bekannten
Walzer von Johannes Brahms. Schnell wurde mir klar, warum sie aufgeben wollte: Wenn die Entwicklung an irgendeiner Stelle
stagniert, oder man in einer Sackgasse landet, dann stirbt die Motivation. Schließlich ist es für uns Menschen ein Grundanliegen,
uns stetig weiter zu entwickeln. Es gab also viel zu tun: Es galt, die Melodielinie herauszuarbeiten, so daß sie nicht von der Begleitstimme
übertönt wird, den 3/4 Takt derart zu gestalten, daß der Walzer sich zu einem schwungvollen Tanz entwickeln, und in einen musikalischen
Fluß kommen konnte, — und ja, dann gab es auch noch verschiedene Anschlagstechniken zu erarbeiten.
Tina war nach der Probestunde von unserer Zusammenarbeit überzeugt und entschied sich, bei mir ihren Klavierunterricht fortzusetzen.
Bis zu ihrem Abitur hielt sie mir als Klavierschülerin die Treue.

Zwar hatte ich nie ein Pädagogikstudium absolviert, hatte mich aber viel mit Psychologie beschäftigt und wußte aus eigener Lebenserfahrung,
was gehirngerechtes Lernen bedeutet. Ich bemühe mich, Dinge auf unterschiedliche Weise, u.a. über Metaphern und bildhafte Vergleiche,
verständlich zu machen und schätze vor allem das Goethewort:
„Wenn ihr ́s nicht fühlt, ihr werdet ́s nicht erjagen, Wenn es nicht aus der Seele dringt ….“ als eine Art Leitsatz.
Das, was man am eigenen Leibe erfährt und fühlt, bleibt im Gedächtnis. Mir war während meiner bunten Künstlerkarriere sehr bewußt geworden, wie unterschiedlich die Menschen in ihrem Wesen, und so auch in ihrem künstlerischen Lernprozeß sind.

Die so vom Schicksal eingefädelte Zusammenarbeit entpuppte sich als eine klassische Win-Win-Situation. Tina lernte das Klavierspiel, ich
lernte hingegen, meine bis dahin erworbenen Fähigkeiten und mein Wissen, weiterzugeben. Ich merkte, daß es mich mit Freude erfüllt,
wenn das, was ich zu geben hatte, auf fruchtbaren Boden fällt und sich auf eine schöne Art in einem anderen Menschen entfalten kann.
Mit der Zeit fühlte ich mich mehr und mehr ermutigt, auch andere Klavierschüler anzunehmen, gründete schließlich meine Klavierschule
„Klavierunterricht mit der persönlichen Note“,
organisierte Schülerkonzerte sowohl im C. Bechstein-Centrum, als auch im Steinway- Haus Berlin, und erfuhr in diesen renommierten Klavierhäusern eine wunderbare Unterstützung meiner musikalischen Arbeit. Einige meiner Klavierschüler habe ich erfolgreich auf die Aufnahmeprüfungen an Musikhochschulen in Deutschland und der Schweiz vorbereitet.

Ja, es war meine Tochter, über die das Schicksal mir diesen Hinweis gegeben hat, und ich bin unendlich dankbar dafür,
so eine schöne erfüllende und sinnvolle Arbeit tun zu dürfen.

Alles lief bestens bis zum Schicksalsjahr 2020. Ich fühlte mich zu einer tiefgreifenden Entscheidung aufgerufen, meinen Beruf quasi neu
zu erfinden. Schließlich suchte ich mir eine neue Bleibe auf dem Land und führe seither den Klavierunterricht in erster Linie online fort.
Wie ich mir inzwischen eingestehen muß, bringt diese Neuausrichtung sogar den Vorteil mit sich, Klavierschüler weit über
die Stadtgrenzen hinaus, erreichen zu können. Und das weiß ich durchaus zu schätzen!

"DIE MUSIK STECKT NICHT IN DEN NOTEN, SONDERN IN DER STILLE DAZWISCHEN"

Wolfgang amadeus Mozart